Ausflug Pferdezuchtverein Biberach im Jahr 2017
Photos und Text: Eva-Maria Gaum
-emg- wie immer gab es Ende August „Kaiserwetter“ beim Ausflug des Pferdezuchtvereins Biberach zum Hofgut Albführen. Viel Mühe hat man sich innerhalb der Vorstandschaft mit dem Reiseziel für den Tagesausflug gemacht. Dieses Angebot wurde von den Mitgliedern des Vereins, wie auch Nicht-Mitgliedern, wieder gerne genutzt und so konnte der erste Vorsitzende Bruno Hummler gleich zum Ende der Anmeldefrist einen voll besetzten Reisebus vermelden. Kein Wunder, denn das diesjährige Ziel ist für Pferdelieber ein Schmankerl und verbunden mit einem Aufenthalt am Touristen-Magnet „Rheinfall in Schaffhausen“ war auch der nicht pferdebehaftete Reiseteil für alle Teilnehmer ein Highlight.
Nach zweieinhalbstündiger Fahrzeit begrüßte der Gestütsleiter des Hofguts Michael Krieger höchstpersönlich die Reiseschar. Im Jahr 2015 hatte es Michael Krieger, der zuvor kaufmännischer Geschäftsführer auf dem Gestüt Lewitz von Paul Schockemöhle war, von Mecklenburg an die Schweizer Grenze gezogen. Auf dem Hofgut Albführen ist er nun für den Hengstbetrieb, die Jung- und Reitpferdeausbildung, die gestütseigene Zucht und den Pensionsbetrieb zuständig. In seiner Begrüßung skizzierte er gleich zu Beginn wichtige geschichtliche Stationen des Hofguts: Seit über 20 Jahren gehört das Hofgut Albführen zur Emil Frey Gruppe. Anfang des letzten Jahrhunderts war das herrlich gelegene Anwesen im Besitz des berühmten Würze-Herstellers Julius Maggi, in dieser Zeit wurde in Albführen Gemüseanbau und Viehzucht betrieben. Nach der Fusion von Maggi mit Nestlé im Jahr 1947 entstand in Albführen ein Mustergut mit Versuchsbetrieb. Wenn man genau hinschaut lassen sich auch heute noch Spuren aus dieser Zeit erkennen. Überall auf dem Gut sind Maggi-Würfel beim Zaunbau als Hingucker verbaut. Außerdem ließ es sich Michael Krieger natürlich nicht nehmen, die Gästeschar durch einen herrlich angelegten Gewürzgarten zu führen, dessen Produkte immer noch im exzellenten Restaurant des Hofguts verwendet werden. Sicherlich ist auch deshalb das Hofgut Albführen ein Geheimtipp für Feinschmecker.
Aber die Geheimtipps für den Pferdezuchtverein sind natürlich nicht im Garten sondern im angrenzenden Stall zu finden. Und davon gibt es genug: Ein sportliches Highlight war der Hengst Mister Albführen von Albführen’s Memphis, der sich für das Bundeschampionat 2017 in Warendorf qualifiziert hat. Dort hat er seine Qualität eine Woche später mit einer Wertnote von 8,7 (Platz 2) in der ersten Qualifikation und einer Wertnote 8,8 (3. Platz) in der zweiten Qualifikation der fünfjährigen Springpferde unter Beweis gestellt. Mit dem 19-jährigen Albführen´s Colander stellte Michael Krieger einen Hengst vor, der selbst bis Klasse S erfolgreich war und mit 24 erfolgreichen Nachkommen bis Klasse S die Philosophie des Gestüts auf den Punkt bringt: Arbeitswille, Leistungsbereitschaft und Nervenstärke sind die Garanten für den sportlichen Erfolg.
Die Anlagen sind mit viel Liebe zum Detail gepflegt.
Die neu gebaute Reithalle
Sehr beeindruckend ist die neu erbaute Reithalle mit den Maßen 25 x 65 Metern und einem integriertem Verwaltungstrakt. Durch den markanten Treppengiebel und den verbauten Biberschwanzziegeln fügt sie sich wunderbar in die Gesamtanlage des Hofguts ein. Mit dem Ebbe-Flut-Bewässerungssystem hat der Boden der Reithalle eine optimale Feuchtigkeit.
Einen kurzen Einblick über die Arbeit eines Profis, gab es auch. In der Halle war der Bereiter des Gestüts Marian Müller beim täglichen Training zu sehen.
Mit viel Liebe zum Detail - pferdegerecht und gepflegt.
Groß war das Interesse bei der Vorstellung des Maschinenparks. 80% des Futters wird selbst erzeugt, der Rest wird zugekauft.
Bei dieser großen Anzahl an Pensionspferden ist Management gefragt. Hier erläutert der Gestütsleiter Michael Krieger das System der Weideampel. Die roten Magnete zeigen an, dass diese Weiden für die Nutzung gesperrt sind. Derzeit überlegt man die Einführung einer elektronischen Stall-Tafel. Damit soll sichergestellt werden, dass Wünsche der Einsteller bezüglich Weidegang, Bewegung, Fütterung, usw. übersichtlich an das Stallpersonal übertragen werden und die Erledigung über eine Rückmeldung sichergestellt wird.
Zufriedene Gesichter nach der Führung, mit vielen Eindrücken ging es zum Mittagstisch.
Ein Blick auf die gepflegte Weidelandschaft des Gestüts.
Die nächste Station war der nahgelegene Rheinfall in Schaffhausen. Hier konnte jeder 2 Stunden auf seine Art nutzen: Bootfahren, Eis-Essen, Wandern rund um den Rheinfall,….
Pünktlich um 16:00 Uhr ging es Richtung Heimat. Beim gemütlichen Ausklang in der „Aymühle“ in Stafflangen konnten alle Teilnehmer den gelungenen Ausflug nochmals Revue passieren lassen.