-Bericht von Eva-Maria Gaum-
-emg- aller guten Dinge sind drei – sagt man – und genauso war es bei der diesjährigen Präsentation der Marbacher Hengste auf der Servicestation in Biberach: Eine hervorragend referierende Landoberstallmeisterin Dr. Astrid von Velsen-Zerweck, eine herausragende Vorstellung der beiden Hengste durch die Servicestellenleiterin Melanie Lott und natürlich die Hengste selbst, Quite Great und Descartes, zeigten an diesem Tag ihre bestechende Klasse. Dr. Astrid v. Velsen-Zerweck ging geschichtlich weit zurück bis ins Gründungsjahr des Haupt- und Landgestüts im Jahr 1514, um die Lenkungsaufgaben eines staatlichen Gestüts zu skizzieren: Zuchtziele, Tierschutz, Ausbildung und züchterische Kontinuität. Dabei verschwieg sie nicht, dass die staatlichen Deckstationen auf ministerieller Ebene wieder einmal kritisch hinterfragt werden. Das große Zuschauerinteresse und die steigenden Mitgliederzahlen beim Pferdezuchtverein Biberach untermauert sicherlich die Haltung der Landoberstallmeisterin, dass die staatlichen Deckstationen für eine Steuerung der züchterischen Leitlinien von großer Bedeutung sind und von den Züchtern auch intensiv genutzt werden. Sehr interessant war ihr Bericht über die baulichen Veränderungen im Haupt- und Landgestüt Marbach und über Aktivitäten im Gestütsbetrieb. Viele Tätigkeiten in Marbach werden wissenschaftlich begleitet, wie z.B. die Verwertung von Pferdemist in Biogasanlagen und die sich hieraus ergebenen Kreisläufe. Großes Thema ist auch die Pferdefütterung. Mit wissenschaftlichen Untersuchungen und Erfahrungen aus dem gestütseigenen Anbau von Pferdefutter trägt das Haupt- und Landgestüt sein Wissen nach außen.
In der Präsentation der Hengste stellte Melanie Lott den siebenjährigen DSP-Prämienhengst „Quite Great“ vor. „Ziemlich Großartig“ bedeutet sein Name übersetzt und dem wird der Hengst mehr als gerecht. In der vergangenen Decksaison wurde er von den Züchtern stark frequentiert. Melanie Lott setzt große Stücke auf den Doppelvererber, er wäre nicht das erste Aushängeschild, das aus Lotts Talentschmiede internationale Karriere macht. Viel Aufsehen erregte auch der vierjährige DSP-Prämienhengst „Descartes“. Der Sohn des Landbeschälers „Durello“ beeindruckte in seinen Grundgangarten und in seiner bereits gut angelegten Versammlungsfähigkeit.
Der erste Vorsitzende des Pferdezuchtvereins Biberach e.V. Bruno Hummler berichte neben dem Betrieb der Servicestation über viele Aktivitäten des Vereins. Ganz neu war 2022 die Beteiligung beim Kids Cup. Der Pferdezuchtvereins Kids Cup ist eine Turnierprüfung für Kinder im Alter von vier bis zehn Jahren, die Kontakt zur Pferdezucht und zum Pferdesport bekommen sollen. In Kooperation mit der Reitervereinigung Biberach will der Pferdezuchtverein diese als Führzügelwettbewerb ausgeschriebene Qualifikationsprüfung auch in diesem Jahr wieder anbieten. Bruno Hummler dankte in diesem Zusammenhang der ersten Vorsitzenden der Reitervereinigung Michaela von Langsdorff für die bestens funktionierende Zusammenarbeit. Bei der Ehrung der erfolgreichen Züchter überreichte Bruno Hummler schöne Sachpreise an Edgar Vogler und Margarete Häfele. Er selbst stellte in der Zuchtgemeinschaft mit seinem Sohn Andreas Hummler bei der Fohlenschau in Marbach das Siegerfohlen.